"Europäische Politiker", Carta Mundi, 1991
 

Mário Suares

07.12.1924

Vor 90 Jahren

Der portugiesische Politiker Mário Suares wurde am 7.12.1924 in Lissabon geboren. Schon während seines Studiums betätigte er sich politisch und kam mehrfach dafür ins Gefängnis.

1973 gründete er die "Sozialistische Partei Portugals" und wurde 1974 Außenminister. Es folgten drei Amtszeiten als Premierminister (1976/77, 1978 und 1983-1985). Danach war er von 1986-1996 Präsident der Republik Portugal. Von 1999-2004 vertrat er sein Land im Europäischen Parlament.

Außer zahlreichen Auszeichnungen verliehen ihm weltweit 36 Universitäten die Ehrendoktorwürde.

"Sharp-Werbespiel", ASS, 1982
 
 

Karl Carstens

14.12.1914

Vor 100 Jahren

Am 14.12. wäre Karl Carstens, geboren 1914 in Bremen, 100 Jahre alt geworden. Er studierte Jura, legte 1936 und 1939 seine Staatsexamen ab und promovierte zwischendurch zum "Dr. jur.". Im 2. Weltkrieg war er bei einer Luftabwehr-Einheit.

Nach Kriegsende betätigte er sich zunächst als Rechtsanwalt, studierte von 1948/49 nochmals in den USA und war danach fünf Jahre Rechtsberater des Bremer Senats. Es folgten Tätigkeiten für den "Auswärtigen Dienst" als Experte für Europafragen und anschließend als Stellvertreter des Bundesaußenministers.

Als CDU-Mitglied saß Carstens ab 1972 im Bundestag, von 1973-1976 als Oppositionsführer und dann als Präsident des Deutschen Bundestages.

Am 23.5.1979 wählte man ihn zum 5. Bundespräsidenten. Sein Bemühen, auf Wanderungen Kontakt zu den Bürgern zu bekommen, brachte ihm die Bezeichnung "Wanderpräsident" ein. Er verzichtete aus Altersgründen auf eine zweite Amtszeit und starb am 30.5.1992.

Glenn Miller

15.12.1944

Vor 70 Jahren

Als Jazz-Posaunist, Komponist und Arrangeur feierte der am 1.3.1904 in den USA geborene Glenn Miller mit seinem Orchester Triumphe, ehe er am 15.12.1944 auf mysteriöse Weise ums Leben kam. Man vermutet, dass er in einem Flugzeug saß, das über dem Ärmelkanal abstürzte.

Glenn Miller hatte 1938 seinen musikalischen Durchbruch. Er verpflichtete bekannte Solisten und Sängerinnen und entwickelte einen speziellen "Sound", bei dem eine Klarinette eine besondere Rolle spielte.

Von den Titeln seien "Begin the Beguine", "In the Mood" und "Moonlight Serenade" erwähnt.

Gustav II. Adolf

19.12.1594

Vor 420 Jahren

Gustav II. Adolf, von 1611-1632 König von Schweden, kam am 19.12.1594 in Stockholm zur Welt. Er stammte aus der Dynastie der Familie Wasa und zählt zu den bedeutendsten schwedischen Herrschern. Als er mit 17 Jahren den Thron bestieg, war Schweden ein verarmtes Land, das zudem mit Dänemark Krieg führte. Er beendete diesen Konflikt und modernisierte Schweden. Durch seine Reformen schaffte er es, sein Land zu einem der modernsten Staaten im damaligen Nordeuropa zu machen.

1630 griff Gustav Adolf in den Dreißigjährigen Krieg ein, um die deutschen Protestanten zu unterstützen, die durch die Truppen Wallensteins bedroht wurden. In der Schlacht bei Lützen fand er dabei am 16.11.1632 den Tod.

Rudi Carrell

19.12.1934

Vor 80 Jahren

Am 19.12.1934 wurde im niederländischen Alkmaar der Showmaster Rudi Carrell geboren, der eigentlich Rudolf Kesselaar hieß. Bereits mit 14 Jahren conferierte er Veranstaltungen seiner Schule. 1952 wurde er Assistent seines Vaters, den er auch gelegentlich vertrat. Der Erfolg veranlasste ihn, eine eigene "Kabarettgesellschaft" zu gründen.

Seit 1956 trat Carrell auch im holländischen Fernsehen auf. Vor allem aber hatte er ab 1959 Erfolg mit einer eigenen Radioshow. 1965 bekam er dann von Radio Bremen einen Vertrag für eine deutsche "Rudi-Carrell-Show", um ab 1973 seine Fernseh-Erfolgsserie "Am laufenden Band" zu präsentieren.

Ebenfalls hohe Einschaltquoten hatten seine Unterhaltungsserien "Rudis Tagesshow", "Die verflixte 7", "Herzblatt", "Lass Dich überraschen" und weitere Fernsehserien in Bremen. Auch beim privaten Fernsehsender RTL war er tätig. Außerdem schrieb er Texte und Lieder für mehrere Kollegen.

Als starker Raucher erkrankte Rudi Carrell an Lungenkrebs, an dem er auch am 7.7.2006 starb.

 
"Münzen", China, 1998?

Österreichischer Schilling

20.12.1924

Vor 90 Jahren

Es gibt kaum ein anderes europäisches Land, in dem so viele Währungsreformen und -umstellungen stattfanden, wie in Österreich. 1816 - nach den napoleonischen Kriegen - wurde der Gulden eingeführt. Den Gulden wiederum ersetzte man 1892 durch die Krone (= 100 Heller).

Als nach dem 1. Weltkrieg die Monarchie endete, löste der Schilling (= 100 Groschen) die nun unzeitgemäße Krone ab. Diese Währungsreform wurde durch Gesetz vom 20.12.1924 verkündet und trat am 1.3.1925 in Kraft. Der Umtauschkurs betrug für 1 Schilling 10.000 Kronen.

Nachdem 1938 Hitler-Deutschland Österreich "heimgeholt" hatte, hielt die deutsche Reichsmark ihren Einzug, wobei 1,5 Schillinge für 1 Reichsmark zu zahlen waren. Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde am 30.11.1945 wieder der Schilling eingeführt. Dieser Schilling verlor 1947 zwar Zweidrittel seines Wertes, blieb danach aber bis 2002 stabil, bis auch Österreich den EURO einführte (1 EUR = 13,76 Schilling).

Annie Lennox

25.12.1954

Vor 60 Jahren

Der 25.12.1954 war der Geburtstag der schottischen Pop-Sängerin Annie Lennox. Ihre künstlerische Begabung zeigte sich schon in ihrer Kindheit. Sie spielte mehrere Instrumente, sang in einem Chor und nahm Tanzunterricht.

Als sie mit 17 Jahren nach London ging, um ihr Musikstudium fortzusetzen, jobbte sie u.a. als Kellnerin, um abends in Clubs zu singen. 1976 lernte sie Dave Stewart kennen, mit dem sie 1981 als "Eurythmics" ihre erste Platte herausbrachte. Der weltweite Durchbruch gelang dem Paar 1983 mit "Sweet Dreams", dem weitere Hits folgten. Insgesamt wurden 80 Millionen Tonträger verkauft.

1992 veröffentlichte Annie Lennox - inzwischen Solosängerin - das Album "Diva", dem sich weitere anschlossen. Für die von ihr gesungene Titelmelodie im 3. Teil der Filmserie "Der Herr der Ringe" erhielt sie sogar einen "Oscar".

Annie Lennox engagiert sich seit Jahren für mehrere Hilfsorganisationen und beteiligt sich an Kampagnen gegen Hunger und Aids.

Mary II.

28.12.1694

Vor 320 Jahren

Am 28.12.1694 starb Mary II., Königin von England, Schottland und Irland. Sie wurde am 30.4.1662 in London als älteste Tochter von König Jacob II. geboren.

1677 teilte man der 15-Jährigen mit, dass sie ihren 12 Jahre älteren Cousin Wilhelm III., Statthalter der Niederlande, heiraten solle. Sie hat danach zwei Tage geweint, da der für sie bestimmte Bräutigam nicht nur unansehnlich, sondern auch 10 cm kleiner als sie war, was auf der Abbildung auf der Spielkarte vertuscht wurde.

Mary fügte sich aber in ihr Schicksal und reiste 1677 mit ihrem angetrauten Bräutigam in die Niederlande, wo sie rasch die Sympathien der Bevölkerung errang. Als Jacob II., Marys Vater, wegen seiner Ambitionen, den Katholizismus wieder in England einzuführen, entmachtet wurde und nach Frankreich floh, wurden Wilhelm III. und Mary II. seine Nachfolger. Die ungewöhnliche Doppelkrönung fand am 11.4.1689 in der Westminster Abbey in London statt.

Da Wilhelm III. oft an Kriegszügen teilnahm, musste Mary das Land regieren. 1694 erkrankte die beliebte Königin an den Pocken und starb wenig später. Ihr einbalsamierter Leichnam wurde am 5.3.1695 in der Westminster Abbey beigesetzt.

 
in memoriam Franz Braun, Köln, † 2016