Franz Braun, Köln: Souvenirs

"Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen", so beginnt ein Liedtext von Matthias Claudius (1740-1815). Oftmals bringt man von besonders schönen oder erlebnisreichen Reisen Souvenirs mit, die einen immer mal wieder an diese Urlaube oder Besichtigungsreisen erinnern.

Das hat natürlich auch die Spielkartenhersteller nicht ruhen lassen, und so existieren zahlreiche Souvenir-Kartenspiele, von denen ein paar nachstehend angeführt werden.

     "Souvenir-Spielkarten", Bielefelder 1955

 
Da war der Urlaub in Bayern, von dem vor allem die Besichtigung der Königschlösser beeindruckend war, insbesondere der Abendbesuch auf Schloss Neuschwanstein, bei dem die Prunkräume mit zahllosen Kerzen beleuchtet waren und ein Streichquartett zur Historie passende Musikstücke spielte.

     "Hit-Parade", ASS, 1976

 
Wenn am Urlaubsort gerade ein bekannter Sänger ein Konzert gibt, dann geht man gerne auch zu der Veranstaltung. An ein Konzert mit Freddy Quinn erinnert nicht nur das damalige Programmheft, sondern auch ein Kartenspiel, das die Schallplattenfirma herausbrachte und auf dem die Schlagerstars der damaligen Zeit abgebildet sind.

     "NUR-Neckermann", Nürnberger 1975

 
Ein Urlaub an den sonnigen Stränden auf den Kanarischen Inseln führte schon bald zu einem dunkelbraunen Teint. Zum Glück ohne Sonnenbrand. Eine Hautfarbe, wie sie die Dame im Werbespiel des Reisebüros hat, wurde zwar nicht erreicht, aber das Ergebnis genügte, um die blassen Mitmenschen daheim neidisch werden zu lassen.

     "Budapest Kartya", Ungarn 1985

 
Anstrengender war da schon ein Urlaub in Ungarn, wo es nicht nur die Sehenswürdigkeiten in Budapest zu bewundern gab. Einiges ist auf den Assen eines Kartenspiels abgebildet, das - außer zahlreichen Fotos - an diesen interessanten Sommer erinnert, der mit einer erholsamen Kreuzfahrt auf der Donau bis zum Schwarzen Meer und einem Besuch von Jalta endete.

     "Photos of Greece", Griechenland, 1988?

 
Eine Reise in die Vergangenheit war der Besuch in Griechenland. Zahlreiche Ruinen von Tempeln und sehenswerte Museen versetzten einen in eine Welt, die man in der Schulzeit in der Theorie kennen gelernt hatte. Auch hier bot ein Kartenspiel eine wertvolle Erinnerungshilfe.

     "Cartas Panorami", Mexiko, unbekannt

 
Ähnlich erging es einem in Mexiko, wo Reste von Bauten u.a. der Inkas oder der Tolteken zu bewundern sind. Erstaunlich, welche Kenntnisse diese Ureinwohner besaßen. Ob tatsächlich schon Außerirdische beteiligt waren? Die von den Maya errichteten Bauten in präziser astronomischer Ausrichtung in Chichen Itza (siehe Karte) auf der Halbinsel Yucatan könnten dies andeuten.

     "Believe It Or Not!" USA, 1963

 
In den USA waren es in erster Linie New York und die Westküste, die Erinnerungen wecken. Ein Opernabend in der Met in New York ist noch heute genauso präsent wie die Reise von der Grenze Mexikos bis nach San Francisco, wo das Museum "Believe It Or Not!" eine kuriose Sammlung von Absonderlichkeiten bietet, etwa den reichsten Mann der Welt, der aber keine Steuern bezahlte, oder der mittelalterliche Ritter, der nie ein Pferd besaß.

     "Cable Beach Casino", USA, ca. 1994
 
 
 

 
Machen wir rasch noch einen Abstecher nach Las Vegas, wo ich eine Partie Poker wagte … und etliches Geld gewann, das aber danach von den sogenannten "Einarmigen Banditen", wie die Spielautomaten auch genannt werden, wieder einkassiert wurde.

Zur Erinnerung an diese Pokerpartie bekam ich damals das verwendete Kartenspiel. Vorher wurde es aber in der Mitte gelocht, damit niemand auf den Gedanken kommen sollte, einige Karten heimlich zu markieren und das Spiel dann nochmals im Casino zu verwenden.

 
in memoriam Franz Braun, Köln, † 2016