Um 1800 begannen phantasievolle Zeichner, die Nebenkarten (1 - 10) von 52-Blatt-Spielen attraktiver zu gestalten, indem sie die Farbzeichen in Illustrationen einfügten. Gleichzeitig ersetzte man häufig auch die Bildkarten (Bube, Dame und König) durch andere Figuren.
Mehrere dieser Spiele, die später reproduziert wurden, dienen hier als "Ersatz" für die äußerst seltenen Originale.
Um 1803 erschienen in England Transformations-Karten, die zunächst aber nicht als Kartenspiel gedruckt wurden, sondern auf Papierblättern. Die Entwürfe von John Nixon benutzte man später für Neuauflagen, wobei verschiedene Abbildungen ausgewechselt wurden. Es sind insgesamt vier Auflagen bekannt, die bis 1820 herauskamen.
Ab 1811 änderte man auch die Bildkarten und verwendete statt historischer Personen Menschen oder Tiere, deren Gesichter aus einem Farbzeichen bestehen. Diese neuen Bildkarten haben zudem eine Umrandung aus Spielkarten.
Die "Cotta'sche Buchhandlung in Tübingen" griff diese Idee auf und ließ 1804 von der Gräfin Jennison-Walworth ein Kartenspiel zeichnen, das die bisher üblichen Jahrbücher (Almanache) ersetzen sollte. Dieser "Spielkarten-Almanach 1805" war das erste von sechs ähnlichen Kartenspielen, die für die Jahre 1805 - 1811, jeweils zusammen mit einem kleinen Begleitbuch, herauskamen.
Im "Karten-Almanach 1805" (der 1804 entstand) sind auf den Bildkarten Figuren aus dem Theaterstück von Friedrich Schiller "Die Jungfrau von Orleans" dargestellt, während auf den Nebenkarten unterschiedliche Szenen, aber auch Ornamente, Tiere und anderes zu sehen sind, wie etwa verschiedene Insekten.
Der dritte Cotta-Almanach (für 1807) wurde von Christian Wilhelm von Faber du Faur gestaltet.
Er wählte als General und Maler für die Bildkarten Personen aus dem Theaterstück "Wallenstein" von Friedrich Schiller.
Auf den Nebenkarten sind meist Denkmäler, Soldatengruppen oder andere militärisch geprägte Abbildungen.
Ebenfalls ein Adliger, nämlich Baron Louis Athalin, zeichnete ein Transformationsspiel, das 1832 in Paris erschien.
Neben Personen aus der Bibel oder aus Sagen gibt es Szenen aus dem Militär- oder Alltagsleben.
Auf der Kreuz-2 etwa sieht man Arbeiter beim Sägen, während die Frau sich um die Kinder kümmert.
1895 brachte auch die größte Spielkartenfabrik in Amerika, die "US Playing Card Comp.", ein Transformations-Kartenspiel heraus, bei dem man allerdings jedes einzelne Farbzeichen auf den Nebenkarten in eine kleine Zeichnung einfügte.
Die in den USA üblichen Figuren auf den Bildkarten wurden beibehalten, aber karikiert. Dieses Spiel trug den Namen "Vanity Fair" (Jahrmarkt der Eitelkeit).
Der italienische Karikaturist Guiseppe Zaccaria (Künstlername "Pino Zac") entwarf 1973 Transformations-Karten mit kirchlichen Motiven. Diese Spielkarten und weitere entsprechende Karikaturen waren in einer Broschüre.
Die Spielkarten konnten dabei ausgeschnitten werden. Auf allen Karten sind katholische Geistliche, deren Kopfbedeckungen die Farbzeichen darstellen. Die Broschüre trägt den Titel "Les Cartes du Vatican" und erschien 1973 in Paris.
Dass die Farbzeichen nicht immer an ihrer üblichen Stelle stehen, zeigt - als Beispiel - das Spiel "Palladin", das die Amerikanerin Laura Sutherland entwarf.
Dort sind die Farbzeichen so untergebracht, wie es für die Künstlerin am besten passte.
Von diesem Spiel existieren zwei Auflagen, 1977 und - mit kleinen Abweichungen - 1988.
Abschließend beweist die Schellen-8, dass es auch Varianten mit deutschen Farbzeichen gibt.
Dieses Spiel "Freizeit" schuf die DDR-Künstlerin Brigida Böttcher 1981 für die Ausstellung "Freizeit - freie Zeit".