Franz Braun: Trickkarten
Ein Randgebiet meiner Sammlung sind Trickkarten. Einige besonders seltene möchte ich heute vorstellen.
 
Sie haben vielleicht schon mal gehört, dass es "gezinkte" Karten gibt. bei denen man durch eine Markierung im Rückenmuster den Kartenwert ablesen kann. Aber wussten Sie, dass es auch Spiele gibt, die auf der Bildseite gezinkt sind?
 
Spielkarte mit roter Rückseite, Belgien, ca. 1987Durch diese Markierung erkennt man, welche Farbe die Rückseite hat, ob sie also rot, grün, violett oder mehr- farbig ist. Finden Sie diese Mar- kierung auf der nebenstehenden Karte selbst?
 
Damit kann man tolle Tricks zeigen. Sie lassen z. B. aus einem Spiel mit roten Rückseiten eine Karte ziehen und danach in ein Spiel mit violetten Rückseiten einmischen. Trotzdem läßt sich die gezogene rote Karte sofort finden, obwohl man das Spiel nur mit der Bildseite nach oben durchblättert oder auf dem Tisch ausfächert.
  Spiel mit violetter Rückseite, Frankreich,  1985Diese Bildseiten-Markierung wird üblicherweise im Index versteckt, ohne dass sie auffällt. Es gibt aber auch Spiele, bei denen die Kennzeichnung durch ent- sprechende Buchstaben aufgedruckt wurde. Die Karte mit dem R (links) hat also ein rotes Rückenmuster (R = rot, red oder rouge), während das V bei der anderen Karte (oben) bedeutet, dass die Rückseite violett ist (V = violett bzw. Englisch oder Französisch violet).
 
Die Markierung mit großen Buch- staben hat den Vorteil, dass man die Spielkarte mit der andersfarbigen Rückseite ohne Anstrengung herausfindet, zumal die Zuschauer es überhaupt nicht für möglich halten, dass man zu einer solchen "unverschämten Frechheit" fähig ist.



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in memoriam Franz Braun, Köln, † 2016