Stadt-Ansichten von Köln gibt es in zahlreichen Kartenspielen. Beginnen wir diesen Beitrag mit drei Beispielen aus verschiedenen Perioden der Spielkartenherstellung, nämlich 1875, 1935 und 2000:

     Stralsunder Spielkartenfabrik, um 1875          Kölnische Spielkartenfabrik, um 1935          China, um 2000

 
 
     Grabmal des Poblicius, "Kleiner Stadt(ver)führer", 2007
 
 

 
Vor rund 2000 Jahren wurde die germanische Ubier-Siedlung von den römischen Legionen zur Kolonie gewählt und als "Colonia Claudia Ara Agrippinensium" zur Stadt ernannt. Durch ihre günstige Lage am Rhein entwickelte sie sich rasch zu einem Handelszentrum.

Zum Schutz der Stadt errichteten die Römer eine Stadtmauer, von der heute noch Reste existieren.

Ebenso hat man Verwaltungsgebäude, Hafenanlagen, Gräber und Mosaiken aus Wohnhäusern ausgegraben. Vieles davon ist im Römisch-Germanischen Museum ausgestellt.

     Das Severinstor, "Köln", China?, 2007

 
Um 455 eroberten die Franken Köln und machten sie zur Hauptstadt des fränkischen Reiches. Die Stadterweiterungen führten dazu, dass "Cöln" im 12. Jahrhundert mit rund 40.000 Einwohnern die größte Stadt im heutigen Deutschland war.

Von etwa 1180-1250 wurde deshalb eine neue Stadtmauer errichtet, die 12 Tore und 52 Wehrtürme hatte.

 
 
     "Großer Stadt(ver)führer", Altenburg, 2007
 
 

 
Köln war im 12. Jahrhundert aber vor allem auch einer der wichtigsten Wallfahrtsorte und bekam deshalb – neben Jerusalem, Rom und Konstantinopel – den Beinamen "Sancta".

Diese Bezeichnung "Heiliges Cöln" verdankte die Stadt den Gebeinen der "Heiligen Drei Könige", die Kaiser Barbarossa in Mailand erbeutetet und seinem Kanzler, dem Kölner Erzbischof Reinald von Dassel, geschenkt hatte.

Diese Reliquien befinden sich heute in einem reichverzierten goldenen Schrein im Kölner Dom.

 
     Silhouette von Köln mit dem halbfertigen Dom, Kölnische Spielkartenfabrik J. P. Bürgers, ca. 1860
 
 
 

 
Um diesem sakralen "Highlight" einen würdigen Rahmen zu geben, entschloss man sich, den bisherigen Dom durch einen Neubau zu ersetzen.

Am 15.8.1248 war Baubeginn und am 27.9.1322 konnte der Chor, also der rückwärtige Teil des Bauwerks, eingeweiht und der Dreikönig-Schrein dorthin überführt werden.

Ab 1500 wurde die Bautätigkeit am Dom nach und nach eingestellt. Außer dem Chor war noch der halbfertige Nordturm entstanden, auf dem ein großer Kran stand.

     Der "fertige" Dom, Kölnische Spielkartenfabrik J. P. Bürgers, ca. 1930
 

 
In diesem Zustand blieb der Dom mehr als 300 Jahre, bis man am 4.9.1842 den Grundstein für den Weiterbau legte. Dabei verwendete man die ursprünglichen Bauzeichnungen, die Forscher in Darmstadt und Paris gefunden hatten.

Am 15.10.1880 feierte man dann in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm I. die Vollendung des Doms, der 1996 zum "Weltkulturerbe" erklärt wurde.

 
 
     "Deutsche Karten", Joh. Pet. Bürgers, ca. 1860
 
 
 

 
Auch als "Hochburg des Karnevals" ist Köln bekannt. Dieses Volksfest vor der Fastenzeit wurde im Laufe der Jahrhunderte immer mal wieder verboten, blieb aber erhalten und wurde 1823 durch ein "Festordnendes Komitee" reformiert.

Höhepunkt der "tollen Tage" ist seither der Rosenmontagszug, in dem das närrische Dreigestirn durch die Stadt fährt, begleitet von zahllosen Gruppen und Festwagen, die von Karnevalsvereinen gestellt werden.

Der Prunkwagen des "Held Karneval", wie der heutige "Prinz Karneval" zunächst genannt wurde, aus dem ersten Umzug von 1823 ist auf der Eichel-10 abgebildet.

     "Kleiner Stadt(ver)führer", Altenburg, 2007

 
Außer zahlreichen Kirchen mit vielen Kunstschätzen und interessanten Museen, gibt es in Köln noch einige Besonderheiten. Eine davon ist das "Kölnisch Wasser", das international als "Eau de Cologne" beliebt ist.

Dieses "Wunderwasser" wurde um 1742 von Johann Maria Farina (1685-1755) erfunden und wird heute von mehreren Herstellern "nachempfunden".

Im Stammhaus am Jülichplatz gibt es nicht nur alle Sorten zu kaufen, sondern auch eine Ausstellung zur Geschichte dieses Duftwassers.

In der Kassenhalle einer Bank am Neumarkt steht sogar ein "Kölnisch- Wasser-Brunnen", an dem man sich tropfenweise erfrischen kann, allerdings "nur" mit dem Produkt des späteren Mitbewerbers "4711".

 
in memoriam Franz Braun, Köln, † 2016