Otto von Bismarck

01.04.1815

Vor 200 Jahren

Otto von Bismarck, bedeutender deutscher Staatsmann, erblickte am 1.4.1815 im sächsischen Schönhausen das Licht der Welt. Nach bewegten politischen und privaten Jahren beschloss er 1849, sich ganz der Politik zu widmen. Er zog nach Berlin und war fortan einer der ersten Berufspolitiker in Preußen.

Als preußischer Gesandter beim Bundestag in Frankfurt (ab 1851) zeigte er sein diplomatisches Geschick. 1859 schickte man ihn als Gesandten nach Russland und 1862 nach Frankreich. Im gleichen Jahr holte man ihn jedoch nach Berlin zurück, wo ihn der König zum Ministerpräsidenten und Außenminister Preußens ernannte.

Trotz vieler Schwierigkeiten erreichte er, dass sein oft eigenwilliges Handeln eingesehen wurde, wobei die Siege Preußens in den Kriegen gegen Dänemark (1864) und Österreich (1866) beitrugen. Auch im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) siegte Preußen mit seinen Bundesgenossen und es entstand aus Preußen und den deutschen Kleinstaaten das Deutsche Kaiserreich mit Wilhelm  I. als Kaiser. Bismarck, den man 1865 bereits zum Grafen ernannt hatte, wurde nun in den Fürstenstand erhoben.

Als Reichskanzler hatte Bismarck den Höhepunkt seiner politischen Laufbahn erreicht. Es folgten Regierungsjahre, die für ihn oft schwierig waren, aber er konnte sich fast immer durchsetzen. So wurden 1879 ein Bündnis mit Österreich und 1882 der Dreibund (zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien) abgeschlossen. Die Sozialgesetze (1881-1889) verbesserten die Lage der Arbeitnehmer. Als er 1890 aber auch die Unterstützung durch den seit 1888 regierenden Kaiser Wilhelm II. verlor, trat er zurück und ging nach Friedrichsruh, wo er am 30.7.1898 starb.

Rainer III.

06.04.2005

Vor 10 Jahren

Am 6.4.2005 starb Rainier III., Prinz von Monaco. Der am 31.5.1923 geborene Rainier Grimaldi übernahm nach dem Tod seines Großvaters Fürst Louis II. am 9.5.1949 die Rolle des regierenden Fürsten von Monaco.

Im April 1956 heiratete er die amerikanische Filmschauspielerin Grace Kelly, die sich danach Fürstin Gracia Patricia nannte. Das Fürstenpaar hat drei Kinder, von denen der 1958 geborene Sohn Albrecht kurz vor dem Tod seines Vaters dessen Nachfolge antrat.

Rainier III. gründete 1974 zusammen mit seiner Gattin, die 1982 durch einen Autounfall ums Leben kam, das "Zirkusfestival", das noch immer jährlich stattfindet. Außerdem verstand er es, zahlreiche Investoren ins Land zu holen.

In den letzten Lebensjahren hatte Rainier Gesundheitsprobleme, die schließlich zu seinem Tod führten.

Billie Holyday

07.04.1915

Vor 100 Jahren

Billie Holyday, geboren am 7.4.1915 in Philadelphia, war eine der berühmtesten Jazzsängerinnen ihrer Zeit. Nach einer wenig glücklichen Kindheit begann sie als Vierzehnjährige in Clubs zu singen. Dort entdeckten sie Plattenproduzenten und nahmen einige Songs mit ihr auf. Ab 1935 sang sie im damals populären Swingstil und entwickelte ihr Improvisationstalent.

Bei ihren Auftritten hatte sie zunächst noch oftmals mit Rassenproblemen zu kämpfen, musste Lastenaufzüge benutzen und in abgelegenen Räumen warten. Durch ihren Gesang wurde sie aber schon bald zum Star. 1944 war sie beispielsweise die erste Jazzsängerin, die in der Metropolitan Oper in New York auftrat.

1947 wurde Billie Holyday wegen des Besitzes von Drogen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, wegen guter Führung aber nach kurzer Haft entlassen. Ihre Drogensucht ruinierte jedoch ihre Gesundheit, so dass sie am 17.7.1959 völlig verarmt starb.

Albert I.

08.04.1875

Vor 140 Jahren

Albert I. von Belgien aus dem Geschlecht der Fürsten von Sachsen-Coburg und Gotha, kam am 8.4.1875 zur Welt. Durch seinen Vater, einem Bruder des regierenden belgischen Königs Leopold II., wurde er einer der Thronfolger und rückte im Laufe der Jahre an erste Stelle. Er interessierte sich schon als Prinz für die Lebensbedingungen der Arbeiter und der Bewohner in der belgischen Kolonie Kongo.

Als Leopold II. 1909 starb, wurde der 34jährige Prinz als Albert I. sein Nachfolger. Er war wegen seines anspruchslosen Lebensstils bei seinem Volk sehr beliebt.

Im 1. Weltkrieg blieb Belgien neutral, verweigerte den deutschen Truppen aber einen freien Durchmarsch. Belgien wurde daraufhin besetzt und erst am 11.11.1918 befreit.

Albert war ein begeisterter Bergsteiger, der selbst schwierigste Bergbesteigungen meisterte. Am 17.2.1934 jedoch kam er bei einem Kletterunfall ums Leben.

Leopold II.

09.04.1835

Vor 180 Jahren

Leopold II., Onkel von Albert I. und Sohn von Leopold I., wurde am 9.4.1835 geboren und war von 1865-1909 König der Belgier. Vor seiner Thronbesteigung unternahm er mehrere Seereisen in den Nahen und Fernen Osten.

Als König hatte er zahlreiche Kontroversen mit dem Parlament. Seine Vorschläge zu Wahlrecht und Bildung sowie zum Erwerb von Kolonien stießen auf Ablehnung, zumal der König seinerzeit keine Regierungsgewalt besaß. Mit seinem riesigen Privatvermögen gelang es ihm jedoch, in Afrika ein Gebiet am Kongo zu erwerben, das ihm bis 1908 persönlich gehörte. Eine brutale Ausbeutung forderte zahllose Todesopfer, so dass 1908, als Leopold gezwungen wurde, seinen Kongostaat an Belgien zu verkaufen, etwa die Hälfte der Bevölkerung ausgerottet war. Das Gebiet erhielt danach die Bezeichnung "Belgisch-Kongo".

Mit den Geldern, die Leopold überwiegend durch Elfenbein und Kautschuk erzielte, baute er seine Residenz mit Schlosspark und Gewächshäusern sowie andere Prachtbauten, die dann als "Königliche Schenkungen" an den Staat gingen, der danach die Kosten für den Erhalt übernehmen musste.

Leopold starb am 17.12.1909.

Erich Ludendorff

09.04.1865

Vor 150 Jahren

Erich Ludendorff kam am 9.4.1865 als Sohn eines Rittergutbesitzers zur Welt. Er wurde Berufsoffizier und machte 1890 eine dreijährige Generalstabs-Ausbildung in Berlin. Später wurde er Abteilungsleiter im "Großen Generalstab" und wichtigster Mitarbeiter von Generalstabschef von Moltke.

Im 1. Weltkrieg gelangen ihm mit seinen Truppen lm Westen wichtige Siege. Dafür bekam er als zweiter Soldat des Weltkriegs den höchsten Preußischen Orden "Pour le Mérite". Nach seiner Versetzung zu den Streitkräften in Ostpreußen wurde er Stabschef Hindenburgs und war maßgeblich an den Siegen in Tannenberg und den Masurischen Seen beteiligt.

Im Laufe des Krieges wuchs auch die politische Macht Ludendorffs, wobei ihn sein Vorgesetzter Hindenburg unterstützte. Das führte jedoch letztendlich dazu, dass er am 26.10.1918 vom Kaiser entlassen wurde.

Nach dem Krieg blieb Ludendorff politisch aktiv. Als er dabei in Verbindung zu Adolf Hitler kam, versuchten beide am 9.11.1923 gemeinsam, die Reichsregierung zu stürzen, was aber misslang. Hitler verurteilte man zu Festungshaft, während Ludendorff wegen seiner Verdienste im 1. Weltkrieg freigesprochen wurde. Er war sogar von 1924-1928 Abgeordneter im Reichstag und 1925 als Kandidat für die Wahl zum Reichspräsidenten nominiert. Da er aber nur 1,1 % der Stimmen erhielt, zog er sich aus der Politik zurück. Er starb am 20.12.1937 in München.

"Bekannte Deutsche", Deutschland, 1979?
 

Ferdinand Lassalle

11.04.1825

Vor 190 Jahren

Am 11.4.1825 kam Ferdinand Lassalle in Breslau zur Welt. Der Sohn eines reichen jüdischen Seidenhändlers studierte u. a. Philosophie und befasste sich mit sozialistischen Ideen. Durch seine Bekanntschaft mit der Gräfin von Hatzfeldt, die er juristisch neun Jahre (1846-1854) vor 36 Gerichten wegen ihrer Scheidung vertrat, kam er zu Wohlstand und wurde bekannt. Er war jedoch weiter politisch aktiv und kam wegen seiner Schriften und Reden auch mehrfach ins Gefängnis. 1851 gründete er einen illegalen Zirkel revolutionärer Arbeiter.

1858 ging Lassalle nach Berlin, wo er sich schriftstellerisch betätigte. Seine Ausführungen über die Arbeiterbewegung führten 1863 zur Gründung des "Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins" (ADAV), der Vorgängerin der SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands). Als für fünf Jahre gewählter Vorsitzender des ADAV überzeugte er u.a. Reichskanzler von Bismarck, das allgemeine Wahlrecht einzuführen.

Lassalle starb am 31.8.1864 an einer Schussverletzung, die er bei einem Duell erlitt.

"That's Entertainment", Italien, 1980
 
 

Josephine Baker

12.04.1975

Vor 40 Jahren

Der 12.4.1975 war der Todestag des Showstars Josephine Baker, die am 3.6.1906 in den USA geboren wurde. Nach einer bewegten Kindheit begann sie mit 16 Jahren in Philadelphia und New York ihre Karriere als Tänzerin. Es folgten Engagements in Berlin und Paris, wo sie 1927 in den "Folies Bergère" das berühmte Röckchen aus Bananen trug.

Während sie in den USA wegen ihrer Hautfarbe kaum Erfolg hatte, wurde sie in Frankreich zum erfolgreichsten US-Star. Sie trat nun hauptsächlich als Sängerin auf und erwarb 1937 die französische Staatsbürgerschaft.

Im 2. Weltkrieg war sie bei der Truppenbetreuung tätig, aber ebenso im Geheimdienst. Nach Kriegsende wurde sie wegen ihrer Verdienste Mitglied der "Ehrenlegion". Sie unterstützte auch die US-Bürgerrechtsbewegung und adoptierte aus Protest gegen den Rassenhass zwölf Kinder mit unterschiedlichen Hautfarben.

1975 feierte sie in der Show "Joséphine" ihr 50jähriges Bühnenjubiläum, erlitt aber wenige Tage später eine Gehirnblutung, an der sie starb.

Albert Einstein

18.04.1955

Vor 60 Jahren

Albert Einstein, geboren am 14.3.1879 in Ulm, starb am 18.4.1955 in Princeton (USA). Als theoretischer Physiker und Forscher trug er wesentlich dazu bei, das wissenschaftliche Weltbild zu verändern.

Vor allem durch seine Relativitätstheorie wurde er weltberühmt und erhielt 1922 den Nobelpreis, allerdings für eine andere seiner Entdeckungen.

Einstein war Weltbürger. Er lebte zunächst in Deutschland, gab aber 1896 seine deutsche Staatsbürgerschaft auf und blieb fünf Jahre lang staatenlos, bis er 1901 durch sein Studium und seine Stellung als Dozent und später Professor an der Universität in Zürich Schweizer Staatsbürger wurde. Von 1914-1932 wohnte er in Berlin. Dadurch wurde er wieder "Deutscher", gab aber 1933 seinen deutschen Pass zurück um ab 1940 US-Bürger zu werden, ohne jedoch seine Schweizer Staatsbürgerschaft aufzugeben.

Seine wissenschaftlichen Arbeiten und seine zahlreichen Veröffentlichungen machten Einstein weltbekannt. Der Allgemeinheit ist er durch ein Foto vertraut, auf dem er die Zunge rausstreckt. Dieser Schnappschuss entstand 1951 an seinem Geburtstag, als ein aufdringlicher Fotograf ein Foto von ihm machen wollte.

Albert Einstein war Zeit seines Lebens Pazifist. Um Kriege zu verhindern, schlug er die Bildung einer Weltregierung vor.

"Portrait Pack", Piatnik, 2002
 

William Turner

23.04.1775

Vor 240 Jahren

Der britische Maler William Turner kam am 23.4.1775 in London zur Welt. Schon früh entdeckte man sein Talent. Bereits als 14-Jähriger verdiente er Geld durch das Kolorieren von Drucken.

Ab dem 17. Lebensjahr unternahm er Reisen in England, von denen er Zeichnungen mitbrachte, die in Magazinen veröffentlicht wurden. Später besuchte er mehrere Länder Europas. Die dabei entstandenen Skizzen verarbeitete er danach zu Aquarellen. Vor allem war dabei Rom ein lohnenswertes Ziel.

1801 nahm man ihn als Vollmitglied in der "Royal Academy" auf. Er hatte schon so viel verdient, dass er sich ein Haus bauen konnte, dem er eine Galerie angliederte. Dort stellte er seine Bilder aus, die er oft auch zu Stichen verarbeitete. So schuf er über 600 Druckplatten, von denen 400 Porträts waren. Eines seiner Gemälde wurde 2010 für fast 45 Millionen US-Dollar versteigert.

Turner, der übrigens keine Ausbildung als Maler hatte, starb am 19.12.1851 in seinem Haus im Londoner Stadtteil Chelsea. Er hinterließ dem englischen Staat rund 20.000 Skizzen und Zeichnungen.

"Political Twin Pack", Spanien, 1973
 

Adolf Hitler

30.04.1945

Vor 70 Jahren

Am 30.4.1945 erschoss sich Adolf Hitler im "Führerbunker" in Berlin. Am Vortag hatte er noch seine langjährige Lebensgefährtin Eva Braun geheiratet, die sich dann mit einer Giftampulle umbrachte, die Hitler kurz vor seinem Selbstmord an die Anwesenden verteilt hatte. Er wollte damit verhindern, dass er und seine Frau den in Berlin eingedrungenen Russen lebend in die Hände fielen und es ihnen so erging, wie kurz vorher Mussolini und seiner Geliebten, die eine aufgebrachte Menge erschoss und an den Füßen aufhängte und bespuckte.

Ihre Leichen wurden befehlsgemäß vom Gefolge im Garten verbrannt und die verkohlten Überreste in einem Bombentrichter vergraben.

 
in memoriam Franz Braun, Köln, † 2016