"Millennium", Carta Mundi, 1999

Kardinal Richelieu

04.12.1642

Vor 370 Jahren

Armand-Jean du Plessis, Duc de Richelieu, besser bekannt als Kardinal Richelieu, starb am 4.12.1642 in Paris. Dort war er auch am 9.9.1585 zur Welt gekommen.

Mit 21 Jahren wurde er Bischof von Luçon, mit 37 Kardinal. Zwei Jahre später (1624) ernannte ihn der französische König Ludwig XIII. zum Ersten Minister. Als Berater des Königs führte er wichtige Veränderungen durch. Er entmachtete den Adel und die Hugenotten, unterstützte im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) die Schweden und versuchte die Vormachtstellung Spaniens und der Habsburger zu brechen, um ein Europa unter der Vorherrschaft Frankreichs zu bilden.

Als Richelieu, der seit seiner Jugend kränklich war, 1642 starb, hinterließ er ein politisches Testament, in dem er die Prinzipien seiner Politik zusammenfasste.

"Politici", Italien, 1982

Francisco Franco

04.12.1892

Vor 120 Jahren

Francisco Franco, Sohn eines Offiziers, wurde am 4.12.1892 geboren. Auch er ging zum Militär und wurde nach seinem Einsatz in Marokko mit 23 Jahren zum Major befördert. Es folgte eine steile Karriere, wobei er 1926 zum jüngsten General einer Armee in Europa avancierte.

Im 1936 beginnenden Spanischen Bürgerkrieg wurde er Chef der Nationalspanischen Regierung. Als "Generalissimus" kämpfte er mit Unterstützung von Hitler und Mussolini gegen die Spanische Republik der Aufständischen. Als der Bürgerkrieg am 1.4.1939 zu Ende ging, wurde er der Staatschef.

Für seine Nachfolge hatte er die Wiedereinführung der Monarchie vorgesehen. Als er am 20.11.1975 starb, wurde deshalb Juan Carlos de Borbón König von Spanien und es begann der friedliche Übergang zur Demokratie.

"Kings  & Queens of Scotland", Carta Mundi, 1993

Titelname

08.12.1542

Vor 470 Jahren

Der 8.12.1542 war der Geburtstag von Maria Stuart (zunächst Mary Stewart), Tochter von König Jakob V. von Schottland. Da ihr Vater sechs Tage später im Alter von 30 Jahren starb, wurde sie bereits kurz nach ihrer Geburt als Maria I. Königin von Schottland. Die Regierungsgeschäfte übernahmen aber zunächst Verwandte.

1548 brachte man Maria nach Frankreich, wo sie eine umfassende Ausbildung erhielt, um am 24.4.1558  mit 15 Jahren - wie vertraglich vereinbart - den ein Jahr jüngeren französischen Thronfolger zu heiraten. Dieser wurde durch den Tod seines Vaters im darauffolgenden Jahr mit 15 Jahren als Franz II. dessen Nachfolger. Damit wurde Maria mit 16 Jahren auch Königin von Frankreich.

Als Franz II. bereits am 5.12.1560 starb, übernahm seine Mutter Katharina von Medici vertretungsweise seine Stelle, da ihr Sohn Karl als legitimer Nachfolger noch minderjährig war. Da sich Maria mit ihrer Schwiegermutter nicht gut verstand, kehrte sie im August 1561 nach Schottland zurück. Dort hatte die Reformation die Bevölkerung gespalten. Maria blieb Katholikin, während in England die protestantische Königin Elisabeth I. regierte.

Maria Stuart heiratete 1565 mit 22 Jahren ihren drei Jahre jüngeren Cousin Lord Darnley, der aber 1567 - vermutlich durch ein Attentat - ums Leben kam.

Drei Monate später heiratete sie Lord Bothwell. Das führte zu Unruhen, selbst in ihrer Umgebung. Deshalb wurde sie am 24.7.1567  zur Abdankung zu Gunsten ihres Sohnes (aus der Ehe mit Lord Darnley) gezwungen, der als Jakob VI. König von Schottland wurde. Sie selbst kam in ein Gefängnis, aus dem sie jedoch nach einem Jahr entkam und nach England floh. Dort wurde sie jedoch ebenfalls gefangen gehalten, bis man sie 18 Jahre später zum Tode verurteilte und am 8.2.1587 enthauptete.

 
"Composer", USA, 1982?

Titelname

10.12.1822

Vor 190 Jahren

César Franck, geboren am 10.12.1822 in Lüttich, zählt zu den bedeutendsten französischen Komponisten und Organisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Als seine Familie nach Paris übersiedelte, nahm er Klavier- und Orgelunterricht und besuchte von 1837-1842 das Konservatorium.

Ab 1846 war er Organist an mehreren Kirchen in Paris, bis er dort von 1858 bis zu seinem Tod an der Kirche Ste-Clotilde die Orgel spielte. 1872 berief man ihn als Professor für Orgel ans Pariser Konservatorium.

Als Komponist schrieb er einige Opern, Orchesterwerke, Lieder und Kammermusik, vor allem aber Werke für Orgel und Harmonium, insbesondere kurze Stücke für die Organisten, die jeden Sonntag im Gottesdienst spielen.

1890 erlitt er einen schweren Unfall, von dessen Folgen er sich nicht mehr erholte. Er starb am 8.11.1890.

"Alt-Berlin", ASS, 1978

Gebhard Leberecht von Blücher

16.12.1742

Vor 270 Jahren

Gebhard Leberecht von Blücher, populär "Marschall Vorwärts" genannt, wurde am 16.12.1742 in Rostock geboren. Er war ein sehr eigenwilliger Mensch, wodurch seine militärische Karriere zeitweise unterbrochen wurde. Trotzdem brachte er es 1801 zum Generalleutnant und 1813 schließlich zum Generalfeldmarschall.

Berühmt wurde er durch seine Erfolge in den Kriegen gegen Napoleon, etwa in der Schlacht bei Jena und Auerstedt (1806), der Völkerschlacht bei Leipzig (1813) und nicht zuletzt in der Schlacht bei Waterloo (1815). Zwischendurch musste er allerdings auch schwere Niederlagen hinnehmen.

Blücher war seit 1782 aktiver Freimaurer. Er erhielt zahlreiche Orden und andere Auszeichnungen wie Ehrenbürgerschaften und Ehrendoktortitel. Denkmäler sowie Straßen und Parks, die seinen Namen tragen, erinnern an ihn.

Er starb am 12.9.1819 in seinem Gut in Schlesien.

"Moviestars", Schweden, 2000?
 

Ava (Lavinia) Gardner

24.12.1922

Vor 90 Jahren

Die US-amerikanische Schauspielerin Ava (Lavinia) Gardner kam Heiligabend zur Welt, nämlich am 24.12.1922. Die Tochter eines Farmers erhielt zunächst mehrere Jahre lang nur Nebenrollen bis sie 1946 neben Burt Lancaster im Film "Rächer der Unterwelt" ihren ersten großen Erfolg hatte.

Internationalen Ruhm errang sie erst 1952 mit dem Film "Schnee am Kilimandscharo" mit Gregory Peck und 1954 mit "Die barfüßige Gräfin" an der Seite von Humphrey Bogart.

Ava Gardner war dreimal verheiratet, 1942/43 mit Mickey Ronney, 1945/46 mit dem Jazzmusiker Artie Shaw und 1951/57 mit Frank Sinatra.

1960 ging sie nach Europa, wo sie am 25.1.1990 in London starb.

"Schlümpfe", ASS, 1978

Peyo

24.12.1992

Vor 20 Jahren

Ebenfalls an Heiligabend (24.12.1992) starb in Brüssel Pierre Culliford, der unter dem Pseudonym Peyo, Berühmtheit erlangte. Er hatte am 25.6.1928 - ebenfalls in Brüssel - das Licht der Welt erblickt und wollte von Jugend an Trickfilmzeichner werden. Da das Studio, in dem er seit seinem 17. Lebensjahr arbeitete, nach dem 2. Weltkrieg durch die amerikanische Konkurrenz erhebliche Einbußen erlitt, wurde er Illustrator für Werbung.

In dieser Zeit entstanden auch die ersten Comic-Reihen, die mehrere Zeitschriften veröffentlichten, u. a. die bekannteste belgische Comiczeitschrift "Spirou". 1958 tauchten dann erstmals die "Schlümpfe" in seinen Comic-Serien auf. Sie fanden so großen Anklang, dass er sich entschloss, spezielle Schlumpf-Serien zu zeichnen.

Der riesige Erfolg veranlasste ihn, ein eigenes Zeichenstudio zu gründen. Es folgte die Verfilmung der Schlümpfe und ihre Veröffentlichung im Fernsehen.

Peyo starb, schwer erkrankt, mit 64 Jahren.

"Politici", Italien, 1982?

Harry S. Truman

26.12.1972

Vor 40 Jahren

Am 26.12.1972 starb in Kansas City der US-Politiker Harry S. Truman, der von 1945-1953 Präsident der USA war.

Der aus einfachen Verhältnissen stammende Truman, geboren am 8.5.1884, arbeitete zunächst von 1903-1906 als Bankangestellter, um danach seinem Vater beim Aufbau einer Farm zu helfen. 1917 meldete er sich als Kriegs-Freiwilliger und war bei Kriegsende Hauptmann der Artillerie.

1922 wählte man ihn zum Verwaltungsleiter eines Countys (entspricht etwa dem Landrat). 1934 wurde er Senator und am 20.1.1945 US- Vizepräsident unter Franklin D. Roosevelt. Als Roosevelt am 12.4.1945 überraschend starb, nahm Truman seinen Platz ein und wurde 33. Präsident der USA. 1952 verzichtete er auf eine erneute Wiederwahl im Jahr 1953.

Truman ist u. a. für die Atombomben-Abwürfe in Hiroshima und Nagasaki in Japan verantwortlich. 1945 unterzeichnete er die Gründungsurkunde der Vereinten Nationen. Seit seiner Jugend war er aktiver Freimaurer, gründete 1911 mit anderen eine eigene Loge und wurde dort "Meister vom Stuhl". 1940 wählte man ihn sogar zum Großmeister.

"Scientists", Carta Mundi, 1989

Louis Pasteur

27.12.1822

Vor 190 Jahren

Der 27.12.1822 war der Geburtstag von Louis Pasteur, einem französischen Wissenschaftler, der sich vor allem mit der Mikrobiologie befasste. Er entdeckte beispielsweise, dass bei der Gärung Bakterien mitwirken, und schuf die Grundlagen für die Bekämpfung von Krankheitskeimen durch eine Impfung. Dabei entwickelte er Impfstoffe gegen mehrere Krankheiten von Mensch und Tier.

Der Sohn eines Gerbers beendete seine Schul- und Studienzeit 1847 als Doktor der Naturwissenschaften. Nach einem kurzen Intermezzo als Physiklehrer ging er an die Universität Straßburg, wo er sich so großes Ansehen erwarb, dass er 1853 in die Ehrenlegion aufgenommen und ein Jahr später Dekan in Lille wurde.

Die Unterstützung seiner Tätigkeiten durch Kaiser Napoleon III. endete durch den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Danach widmete er sich der Forschung und entwickelte Impfstoffe. Louis Pasteur, übrigens ein glühender Patriot, starb nach mehreren Schlaganfällen am 28.9.1895.

Über 2000 Straßen in Frankreich tragen seinen Namen und sogar ein Asteroid wurde nach ihm benannt.

 
in memoriam Franz Braun, Köln, † 2016