"Les Grands Écrivains", Carta Mundi, 1985
 

George Sand

01.07.1804

Vor 210 Jahren

Die französische Schriftstellerin George Sand (ursprünglicher Name A. A. L. Dupin de Francueil) kam am 1.7.1804 in Paris zur Welt. Sie stammte aus einer Offiziersfamilie, die auf August dem Starken von Sachsen zurückging.

1831 erschien ihr erster Roman, dem zahlreiche weitere folgten. Außerdem schrieb sie regelmäßig sozialkritische Beiträge für Zeitungen. Sie hatte zudem Kontakte zu einer Anzahl führender Künstler, wie Alfred de Musset, Honoré de Balzac und Alexandre Dumas. Aber auch Maler und die Musiker Franz Liszt und Frédéric Chopin gehörten dazu.

George Sand, die häufig Männerkleidung trug und Zigarren rauchte, starb am 8.6.1876 auf ihrem Landsitz in Nohant (Mittelfrankreich).

"Political Twin Pack", Spanien, 1973
 

Juan Perón

01.07.1974

Vor 40 Jahren

Juan (Domingo) Perón, geboren am 8.10.1895, starb am 1.7.1974 bei Buenos Aires. Der Sohn eines Viehzüchters schlug eine Militärlaufbahn ein. Von 1930-1935 war er Privatsekretär des argentinischen Kriegsministers, danach bis 1939 Militärattaché. Als Bewunderer des italienischen Faschismus gründete er mit anderen eine Geheimorganisation, die 1943 die Regierung übernahm.

In dieser Militärregierung führte er u. a. soziale Reformen durch. Nach einem Putsch verbannte man ihn auf eine Insel. 1946 kehrte er zurück und wurde zum Präsidenten einer neuen Regierung gewählt. Seine Ehefrau, die Schauspielerin Maria Eva Duarte (genannt Evita) unterstützte ihn dabei, indem sie etwa erreichte, dass auch Frauen wählen durften. Sie starb 1952 mit 33 Jahren an Krebs.

1951 gewann Perón erneut die Präsidentschaftswahl, wurde aber im September 1955 gestürzt und ging ins Exil nach Spanien. Dort heiratete er 1961 die Nachtklubtänzerin Maria Estela Martinez, die sich danach Isabel Martinez de Perón nannte. 1973 kehrte er in seine Heimat zurück, wo man ihn im Oktober 1973 erneut zum Präsidenten ernannte. Er starb jedoch wenige Monate später. Seine zweite Frau trat seine Nachfolge an und war damit der erste weibliche Staatspräsident in Südamerika.

Christoph Gluck

02.07.1714

Vor 300 Jahren

Der 2.7.1714 war der Geburtstag des Musikers Christoph Willibald Ritter von Gluck. Der Sohn eines Försters kam 1737 nach Mailand, wo er zum Komponisten ausgebildet wurde. Er schrieb danach mehrere Opern. Später arbeitete er als Kapellmeister in Wien. 1756 erhob ihn Papst Benedict XIV zum "Ritter des Goldenen Sporns".

Gluck gab der Oper eine neue, moderne Form, die er nach seinem Umzug nach Paris auch in Frankreich durchsetzte. 1774 kehrte er nach Wien zurück, wo man ihn zum Hofkomponisten ernannte. Er gilt als einer der bedeutendsten Opernschöpfer seiner Zeit und starb hochgeehrt am 15.11.1787 in Wien.

"Scientists", Carta Mundi, 1989
 

Marie Curie

04.07.1934

Vor 80 Jahren

Am 4.7.1934 starb die am 7.11.1867 in Warschau geborene Wissenschaftlerin Marie Curie. Da Frauen im russischen Kaiserreich nicht zum Studium zugelassen wurden, ging sie 1891 nach Paris, wo sie Naturwissenschaften studierte. Danach widmete sie sich zusammen mit ihrem Mann Pierre Curie der Erforschung radioaktiver Substanzen.

Marie Curie erhielt 1903 einen Nobelpreis für Physik und 1911 für Chemie. Sie ist damit die einzige Frau, die diese Auszeichnung in zwei unterschiedlichen Sparten bekam.

Nach dem Unfalltod ihres Mannes übernahm sie 1906 seinen Lehrstuhl an der Sorbonne und war damit auch die erste Frau in dieser Position. Sie widmete sich nun der Erforschung des Radiums und der radioaktiven Strahlungen. Mit unzähligem Auszeichnungen und Ehrenmitgliedschaften bedacht, starb Marie Curie vermutlich an den Auswirkungen der radioaktiven Strahlung, der sie bei Ihren Arbeiten ausgesetzt war.

"9–11–89", Altenburg, 1990
 
 
 

Willi Stoph

09.07.1914

Vor 100 Jahren

Willi Stoph, ostdeutscher Politiker, wurde am 9.7.1914 in Berlin geboren. Der Sohn einer Arbeiterfamilie absolvierte eine Maurerlehre und wurde 1931 Mitglied der KPD (Kommunistische Partei Deutschlands).

Er machte nach dem 2. Weltkrieg Karriere als Politiker in der DDR. So war er von 1952-1955 Innenminister, dann bis 1960 Minister für Nationale Verteidigung.

Nach dem Tod von Walter Ulbricht wurde er 1973-1976 Vorsitzender des Staatsrates und damit Staatsoberhaupt der DDR, bis Erich Honnecker dieses Amt übernahm.

Beim Zusammenbruch der DDR 1989 trat Stoph mit der gesamten Regierung zurück. Ab 1991 belangte man ihn juristisch wegen der Verantwortung für "Mauertote". Das Verfahren gegen ihn wurde 1993 aus gesundheitlichen Gründen eingestellt. Er starb am 13.4.1999 in Berlin.

"ARD ist Trumpf", Berliner, 1989
 

Alfred Biolek

10.07.1934

Vor 80 Jahren

Der deutsche Showmaster Alfred (Franz Maria) Biolek kam am 10.7.1934 in Freistadt, in der damaligen Tschechoslowakei, zur Welt. 1946 verzog die Familie nach Waiblingen bei Stuttgart.

Nach dem Abitur studierte er Jura, machte 1958 sein Staatsexamen, promovierte 1962 zum Dr. jur. und legte 1963 das Zweite Juristische Staatsexamen ab. Danach ging er zum ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen), wo er zunächst in der juristischen Abteilung arbeitete, jedoch schon bald als Moderator tätig wurde.

1970 wechselte er zur Bavaria Film und zog nach München. Ab 1974 produzierte er die Fernsehsendung "Am laufenden Band", startete ab 1976 beim WDR in Köln die Talkshow "Kölner Treff" und begann 1978 seine Sendung "Bio's Bahnhof". Es folgten weitere Talk- und Spiel-Shows. Von 1994-2006 lief seine Kochsendung "alfredissimo!".

Alfred Biolek engagiert sich auch bei vielen anderen Objekten und ist mehrfacher Schirmherr.

"Portrait Pack", Piatnik, 2002
 

Amadeo Modigliani

12.07.1884

Vor 130 Jahren

Am 12.7.1884 wurde Amadeo Modigliani in Livorno (Italien) geboren. Nach einer Ausbildung als Zeichner und Maler zog er 1906 nach Paris, wo er Kontakt zur dortigen Künstlerszene bekam. Das Hauptmotiv seiner Bilder und Zeichnungen war der Mensch.

Von 1909-1914 widmete sich Modigliani der Bildhauerei. Danach malte er vor allem Porträts, u. a. von Pablo Picasso (1915), und Aktbilder (1916-1917). Als 1918 eine Besetzung von Paris durch die deutschen Truppen drohte, ging er mit Freunden an die französische Mittelmeerkünste.

1919 kehrte er nach Paris zurück, war aber durch Krankheiten und Exzesse so geschwächt, dass er am 24.1. 1920 im Alter von nur 35 Jahren starb.

Angela Merkel

17.07.1954

Vor 60 Jahren

Angela (Dorothea) Merkel, geborene Kasner, erblickte am 17.7.1954 in Hamburg das Licht der Welt. Kurz nach ihrer Geburt bekam ihr Vater, ein evangelischer Theologe, eine Pfarrstelle in der DDR. Sie studierte von 1973-1978 Physik in Leipzig und ging danach nach Ost-Berlin, wo sie am Zentralinstitut für physikalische Chemie tätig war. 1986 erhielt sie den "Doktortitel der Naturwissenschaften".

Nach der Wiedervereinigung (1990) wurde Merkel Ministerialrätin im Bundespresse- und Informationsamt. Bei der Bundestagswahl im Dezember 1990 errang sie einen Sitz im Deutschen Bundestag. Der neu gewählte Bundeskanzler Helmut Kohl übernahm sie als Ministerin für Frauen und Jugend. Bei der Regierungsbildung nach der Bundestagswahl 1994 übergab man ihr das Umwelt-Ministerium.

Als nach der Bundestagswahl 1998 die SPD an die Regierung kam und Wolfgang Schäuble Bundesvorsitzender der CDU wurde, wählte man Angela Merkel zur CDU-Generalsekretärin. Nach dem Rücktritt von Schäuble (2000), wurde sie seine Nachfolgerin.

Nach der nächsten Bundestagswahl (2002), bei der wieder die rot-grüne Koalition von SPD und Grünen erfolgreich war, übernahm Merkel den Vorsitz der CDU/CSU-Fraktion. Als 2005 Neuwahlen erforderlich wurden und CDU/CSU und FDP die Mehrheit errangen, einigte man sich auf Angela Merkel als Bundeskanzlerin. Als solche genießt sie auch international Anerkennung.

"Millennium", Carta Mundi, 1999
 

Edgar Degas

19.07.1834

Vor 180 Jahren

Der französische Maler und Bildhauer Edgar Degas (ursprünglich de Gas) kam am 19.7.1834 in Paris zur Welt. Er sollte Jurist werden, zog aber die Künstlerlaufbahn vor. Von 1856-1859 besuchte er Italien und kehrte dann nach Paris zurück.

Degas schuf in erster Linie zahlreiche Portraits, malte und zeichnete aber auch historische Motive sowie Themen vom Pferde-Rennsport, dem Theater, Tänzerinnen und Szenen aus dem Leben. In den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts widmete er sich zudem der Fotografie.

Durch den allmählichen Verlust der Sehkraft, ließ seine Tätigkeit als Maler mehr und mehr nach. Vereinsamt und fast blind starb er am 27.9.1917 in Paris.

"Großer Stadtverführer Köln", Altenburg, 2007
 

Rainald von Dassel

23.07.1164

Vor 850 Jahren

Der 23.7.1164 ist ein bedeutsames Datum für Köln, denn an diesem Tag kam Erzbischof Rainald von Dassel aus Italien zurück und hatte die Gebeine der "drei Weisen aus dem Morgenland" im Gepäck, die der Sage nach ein Stern zum Geburtsort von Jesus führte.

Diese Reliquien waren vorher in einer Kirche in Mailand. Doch als Kaiser Barbarossa diese Stadt 1162 eroberte, schenkte er die wertvollen Knochen seinem treuen Gefolgsmann Rainald von Dassel, Erzbischof von Köln, der sie auf abenteuerlichen Wegen nach Köln brachte.

Dort begann der Goldschmied Nikolaus von Verdun um 1180 einen prunkvollen goldenen Schrein zu fertigen, der bis heute als "Dreikönigsschrein" im Chor des Kölner Doms steht.

Der einsetzende Pilgerstrom machte es erforderlich, den bisherigen karolinischen Dom durch einen repräsentativeren gotischen Neubau zu ersetzen. Damit begann man 1248, aber die Fertigstellung dieses gewaltigen Kirchenbauwerks erfolgte erst rund 600 Jahre später. Der Dreikönigsschrein ist darin ein viel beachteter Mittelpunkt.

"Hurra Deutschland IV", Altenburg, 1999
 

Jürgen Trittin

25.07.1954

Vor 60 Jahren

Der deutsche Politiker Jürgen Trittin, geboren am 25.7.1954 in Bremen, studierte von 1975-1981 Sozialwissenschaft in Göttingen. Er betätigte sich seit seiner Jugend politisch und kam durch seine spätere Ehefrau 1980 zur Partei "Die Grünen".

1984/85 war er Pressesprecher der Grünen-Fraktion in Niedersachsen und wurde 1985/86 sowie 1988-1990 in dieser Landesregierung Fraktionsvorsitzender seiner Partei. 1994 wählte ihn das "Bündnis 90/Die Grünen" zum Sprecher des Bundesvorstandes.

1998-2005 war Jürgen Trittin Bundesumweltminister der neuen rot-grünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder. Seit der Abwahl dieser Regierungskoalition ist er weiter in vielen Positionen und Ämtern tätig. Insbesondere setzt er sich für den Ausbau Erneuerbarer Energien ein.

   
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in memoriam Franz Braun, Köln, † 2016