Heute beschreibe ich Ihnen ein Kartenkunststück, mit dem Sie Ihre Zuschauer verblüffen können. Es ist zudem sehr aktuell, denn es zeigt, wie ein cleverer Kriminalist einen Bankraub aufklärte.

Sie benötigen dazu ein Skatspiel, also ein Spiel mit 32 Karten, und natürlich die erforderliche Sicherheit bei der Vorführung. Deshalb sollten Sie sich den Ablauf der "Handlung" vorher genau einprägen. - Und schon geht's los.

 

"Man hört und liest heute fast täglich, dass irgendwo eine Sparkasse oder Bank ausgeraubt wurde. Das geschieht meistens an einem Wochenende, so auch im vergangenen Monat.

In diesem Fall konnte das Verbrechen aber schnell aufgeklärt werden. Ich will Ihnen das Geschehen mal mit einem Kartenspiel demonstrieren.

Stellen Sie sich vor, dieses Kartenspiel sei die betroffene Kleinstadt. In ihr leben die unterschiedlichsten Menschen, die ihren Beschäftigungen nachgehen, also zur Arbeit eilen, einkaufen, Besuche machen usw. Das deuten wir an, indem sie (ein Zuschauer) das Spiel mischen.

Unter den Bewohnern der Stadt war einer, der eines Tages beschloss, in die örtliche Bankfiliale einzubrechen, um mit dem geraubten Geld seine finanzielle Situation zu verbessern. - Entnehmen sie (deuten Sie auf einen Zuschauer) dem Spiel eine beliebige Karte, die den Bankräuber darstellen soll.

Zu seiner Unterstützung suchte er sich noch drei Helfer (drei weitere Zuschauer entnehmen dem Spiel jeweils eine Karte. Die vier Zuschauer werden gebeten, sich die Gesichter, also die Kartenwerte, gut einzuprägen.) Als der Einbruch erfolgreich beendet war und die vier das Geld aufgeteilt hatten, kehrten sie in ihre verschiedenen Stadtviertel zurück."

Bei diesen Worten deuten Sie das an, indem Sie das Restspiel nehmen und in sieben kleine Päckchen mit je vier Karten auf den Tisch legen. Dabei sollten Sie so tun, als wäre die Verteilung rein zufällig.

Der Zuschauer, der den ersten Helfer bestimmte, legt diesen nun auf eines dieser Päckchen und bedeckt ihn mit einem beliebigen anderen Päckchen. Das wird dann auch mit den beiden anderen Helfern so gemacht, so dass drei Päckchen mit je 9 Karten auf dem Tisch liegen, außerdem noch das restliche 4-Karten-Päckchen. Der Zuschauer, der den Rädelsführer wählte, legt diesen nun auf eines der drei Pakete und Sie selbst bedecken ihn mit den vier Restkarten. Dabei müssen Sie sich unbemerkt die unterste dieser vier Karten merken, denn sie ist mitentscheidend für das Gelingen dieses Kunststücks.

Ein Zuschauer soll danach die Päckchen aufeinanderschichten und das so entstandene komplette Spiel einmal abheben. Dadurch weiß niemand, wo sich die Verbrecher aufhalten. Dass sie noch vorhanden sind, zeigen Sie, indem Sie das Spiel mit der Bildseite nach oben aufblättern und kurz herumzeigen. Bei dieser Gelegenheit suchen Sie heimlich die vorhin gemerkte Karte und heben an dieser Stelle (möglichst unauffällig) das Spiel ab, so dass die gemerkte Karte danach die unterste im Spiel ist. - Dann fahren Sie fort:

"Als am Montag das Verbrechen entdeckt wurde, war die Aufregung natürlich groß. Man alarmierte die Polizei, und mit ihr erschien Kriminalkommissar Müller, der den Spitznamen "Sherlock Holmes" trug. Wie Sie feststellen werden, zu Recht.

Er teilte alle für die Tat möglicherweise in Betracht kommenden Personen in drei Gruppen, nämlich
   1. die Bankangestellten,
   2. die Kunden und
   3. das lichtscheue Gesindel der Stadt."

Legen Sie die Karten von der Rückseite des Spiels einzeln in drei Gruppen nebeneinander auf den Tisch, links die 1. Karte, rechts daneben die 2. und rechts von dieser die 3. Die 4. Karte kommt danach auf die 1., die 5. auf die 2. usw.

Dann überlegte unser "Sherlock Holmes" kurz und schob das erste Päckchen mit den Bankangestellten beiseite, denn er wusste, dass es sich um Menschen handelte, die absolut zuverlässig waren. Auch das zweite Päckchen mit den Kunden schied er aus und legte es auf das erste Päckchen. Dann nahm er das dritte Päckchen mit dem Gesindel und teilte es wieder - wie eben - in drei Gruppen, diesmal in
   1. die Taschendiebe
   2. die Einbrecher und
   3. die Berufsverbrecher.

Dann überlegte er nochmals kurz, schied wie zuvor die erste und zweite Gruppe aus und legte sie auf das Paket der "Unverdächtigen". Die Karten des dritten Päckchens dagegen drehte er um und - oh Wunder - es waren die Helfer des Bankräubers.

Tun Sie so, als sei das Kunststück zu Ende. Garantiert wird nun jemand darauf hinweisen, dass es doch  v i e r  Ganoven waren. Erwidern Sie erstaunt: