Als Hobbymaler kennen wir alle das Problem: Wohin mit unseren Bildern. Aber es gibt inzwischen eine Lösung, den von mir erfundenen Quadropictismus. Diese geniale Schöpfung reduziert die Anzahl der Kunstwerke auf ein Viertel, indem vier Bilder zu einem vereinigt werden.
Hier ein Beispiel: Als mir ein Freund beim Anblick eines meiner Werke sagte: "Nun mach’ aber mal 'nen Punkt!", geriet meine Phantasie unverzüglich in Aktion. Ergebnis war das Werk "Der springende Punkt". Bemerkenswert ist dabei die Gestaltung des Schattens hinter dem Punkt, der sich wegen der Richtung des Lichteinfalls exakt unter dem schwarzen Punkt befindet und somit für den Betrachter nicht sichtbar ist. Ein genialer Einfall!
Der eigentliche "springende Punkt" der Bildaussage ist aber die Leere um den Punkt (samt Schatten), die Raum läßt für eigene Phantasiegestaltung. Der Betrachter wird also nicht durch einen Hintergrund in seiner Interpretations- freiheit eingeengt, sondern kann dem Bild völlig frei hinzufügen, was ihm beliebt.
Dreht man das Bild um 90 Grad im Uhrzeigersinn (hier klicken), sieht man das Werk "Die Urzelle" oder auch "Das Ur-Celle". Die Stadt Celle war einst ein winziges Dörfchen, nicht größer als ein Punkt auf der Landkarte. Heute ist Celle eine Stadt und man kann dieses Ur-Celle, also den Celle-Kern, darin kaum noch erkennen. Doch was hat das mit diesem Bild zu tun? Es zeigt uns auf drastische Weise den Unterschied von Gestern und Heute, von Vergangenheit und Gegenwart. Würde man dieses Bild fotografieren, sähe man auf dem Negativ statt des schwarzen Punktes auf weißem Grund einen weißen Punkt auf schwarzem Grund. Kann man deutlicher demonstrieren, wie aus dem unschuldigen winzigen Celle die dunkle Gegenwart der heutigen Großstadt wurde?
Hand aufs Herz, hätten Sie erwartet, dass uns dieses Bild einen solch tiefen Blick in die Gefühlswelt ihres Schöpfers gibt?
Eine weitere Drehung (hier klicken) zeigt das Kunstwerk mit dem Titel "Der dunkle Fleck auf der Weste". Dieses Bild erhitzte wie kein zweites die Gemüter. Politiker fühlten sich genauso angegriffen wie Geschäftsleute und Bankchefs. Jeder glaubte, dies sei s e i n dunkler Fleck auf s e i n e r weißen Weste. Als man mich befragte, gelang es mir, die Aufruhr aus der Welt zu schaffen, indem ich erläuterte, es handele sich lediglich um den Knopf an der Weste.
Um das vierte Bild (klicken Sie hier) dieses Zyklus mit dem Titel "Die Fliege und die Kunst" zu verstehen, muss man die Entstehung dieses Werks erläutern. Es ist das Produkt langer Vorbereitung. Es wurden nämlich etliche Tausend Fliegen mit überdurchschnittlicher Intelligenz gezüchtet, von denen aber nur drei den Anforderungen gewachsen waren. Hinzu kam erschwerend, dass es sich um Eintagsfliegen handelte. Stundenlanges Flugtraining und Einsatz von Hochleistungsfutter und verdauungsfördernden Medikamenten kreierte schließlich dieses Beispiel lebendiger Aktionskunst, das durchaus als "schissmatisch" bezeichet werden kann.