Franz Braun: Frühlingsgedichte
Haben Sie es bemerkt? Im ganzen Gedicht gibt es kein einziges E. Das ist schon kurios, denn das E ist im Deutschen der häufigste Vokal.
 
Als "Ausgleich" kommt jetzt ein Gedicht, in dem das E als einziger Vokal vorkommt.
 
 Der Lenz
 
 Wer echtes, rechtes Leben kennt,
wer gerne ferne Wege rennt,
der strebe jetzt der Welt entgegen.
Es endet Schnee, es endet Regen.
 
 Wenn ernste Wesen Sterne sehen,
wenn herbe Ebereschen stehen
neben Menschen, welche scherzen,
beweget Sehnen jede Herzen.
 
 Es brechen Fesseln weg. Erkenn's:
Der Erde Leben weckt der Lenz.
  "Noch'n Gedicht", würde Heinz Erhardt sagen.
 
 Mai - Sterne
 
Der Frühling ist da
und O* ist nah.
Man kann sich begei*,
kann Schwieriges mei*,
vergessen das Ge*
und lachen und lä*.
Vielleicht auch nur flü*
im zärtlichen Dü*,
kann Au* genießen,
auf El* mal schießen
in schwankenden Ne*,
ganz so, wie in We*.
Nur sollt' man mit Tücken
vor Hu* sich drücken.
Sonst ist es vorbei
mit Frühling und Mai.
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in memoriam Franz Braun, Köln, † 2016