Die Urlaubszeit ist inzwischen für die meisten vorbei. Da bleiben nur die Erinnerungen … und zahllose Fotos. Was danach folgt, ist häufig die "Berichterstattung".
"Wo warst du denn dieses Jahr, Gerd?" - Und schon legt Gerd los: "Als Fußballfan war ich natürlich in Brasilien zur Fußball-Weltmeisterschaft und habe mir die Spiele unserer deutschen Mannschaft angesehen. Das war zwar ein einziger Stress, aber dafür habe ich mich anschließend zwei Tage in Rio erholt. Ihr wisst ja: Zuckerhut, Christusstatue, Copacabana.
Danach war ich noch kurz in New York und auf der Freiheitsstatue. Das ist ja erst wieder seit Mitte vergangenen Jahres möglich."
"In Südamerika waren wir schon vergangenes Jahr. Eine Woche Rundreise durch Brasilien, Argentinien und Chile", warf da Angelika ein.
"Diesmal haben wir uns für Australien entschieden. Der stundenlange Flug ist zwar eine einzige Qual, aber dafür konnten wir Kängurus in freier Wildbahn erleben. Und wir kamen auch an der berühmten Oper in Sydney vorbei. Eine Strapaze, aber man muss so was gesehen haben, um mitreden zu können."
"Also von endlosen Flugstunden, Zeitverschiebung und Wartezeiten können wir ebenfalls ein Liedchen singen.
Wir verbrachten die diesjährigen zehn Tage Urlaub in China: Shanghai, Peking, die große Mauer, Flussfahrt auf dem gestauten Fluss – wie hieß der noch, Gustav – das war schon ein tolles Erlebnis.
Zum Glück haben wir alles fotografiert.
"Wir buchten dieses Jahr nur Indien. Da ist der Flug nicht so lang. Das war sehr interessant. Da laufen tatsächlich noch die Kühe durch die Stadt, denn sie sind nach Auffassung der Inder ja heilig!
Ansonsten ist der Unterschied zwischen arm und reich sehr deutlich. Da hat zum Beispiel im 17. Jahrhundert in Agra ein Großmogul einen riesigen Palast als Grabstätte für seine Lieblingsfrau bauen lassen. – Machst du das später auch für mich, Schätzchen?"
"Ich hatte diesmal leider nur drei Tage Urlaub", erläutert Jochen kleinlaut. Da bin ich kurz entschlossen nach Paris gefahren.
Ich kenne dort zwar alle Nachtlokale seit vielen Jahren, doch es fasziniert mich immer noch der angestrahlte Eiffelturm, wenn ich gegen Morgen aus dem "Moulin Rouge" oder dem "Lido" komme."
"Das kann ich gut verstehen", meint Marion und nickt ihrem Egon zu. "Uns begeistert auch jedes Jahr erneut unsere Urlaubswoche in Italien. In Rom, wo wir voriges Jahr waren, oder Mailand. Dieses Jahr stand Venetien auf dem Programm.
Neben Venedig besichtigten wir die Arena in Verona, in der jedes Jahr die berühmten Opern-Festspiele stattfinden, und machten einen Ausflug nach Pisa, wo der Schiefe Turm immer noch nicht umgekippt ist."
"Ich habe mir diesmal nur eine Woche Badeurlaub an der Nordsee gegönnt. Ihr wisst ja, wie hektisch es bei uns zuging. Aus Schwimmen und im Sand liegen wurde allerdings nicht viel, weil das Wetter nicht mitspielte.
Deshalb war ich die meiste Zeit unterwegs, in Bremen, in Bremerhaven und in Cuxhaven. Sogar nach Helgoland bin ich geschippert, um der "Langen Anna", dem einsamen Felsen, guten Tag zu sagen."
"Und wo warst Du, Klaus?" – "Also ich hatte den schönsten Urlaub seit vielen Jahren. Ein ruhiges Zimmer, ich konnte schlafen, wann und wie lange ich wollte. Dann ging ich in das Bistro gleich nebenan, um zu frühstücken. Dabei habe ich in aller Ruhe die Zeitung gelesen oder mit netten Gästen geplaudert.
Und nach dem Mittagessen und einem erholsamen Mittagsschläfchen bin ich in die Stadt gegangen. Dort habe ich in Gemütsruhe eine Sehenswürdigkeit besichtigt oder ein Museum besucht, ohne Hektik und Gruppenzwang. Abends war ich in einem Konzert, in einem Kabarett oder einer gemütlichen Kneipe."
"Wo gibt es denn heute noch so etwas, Klaus?" – "Zu Hause in Köln, wenn man vorher allen Bekannten und Freunden erzählt, man mache eine Weltreise und sei drei Wochen nicht erreichbar!"